Google kündigte am Mittwoch eine Reihe von Verbesserungen an der G Suite an, seiner Produktivitätssuite, die Google Docs, Sheets, Slides, Gmail, Hangouts Chat und eine Vielzahl anderer Geschäftsanwendungen umfasst.
Die Ergänzungen, von denen sich viele noch in der Beta-Phase befinden, zielen darauf ab, die Produktivität der Benutzer zu steigern, ihnen die Arbeit mit externen Mitarbeitern und Diensten zu erleichtern und Unternehmen mehr Kontrolle und Einblick in die Unternehmensdaten zu geben. G Suite hat jetzt 5 Millionen zahlende Geschäftskunden, gegenüber 4 Millionen vor einem Jahr.
G Suite – die Neuheiten auf einen Blick
Auf der Cloud Next-Konferenz des Unternehmens betonte Google wiederholt die Kollaborationsfunktionen der Office Suite als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen der G Suite und ihrem Hauptkonkurrenten Microsoft Office 365. Unser Fokus liegt darauf, Unternehmen bei der Transformation ihrer Arbeitsweise zu unterstützen“, so das Unternehmen.
Einzeln gab es keine größeren Ankündigungen, aber zusammen zeichnen sie ein Bild von der Richtung, in die Google mit der G Suite steuert. Dazu gehört auch eine Verschiebung der Benutzerfreundlichkeit, so dass sie einen großen Einfluss darauf haben wird, wie Einzelpersonen und Teams die Arbeit erledigen.
Google Assistant mit G Suite Enterprise
So erhält beispielsweise der Google Assistant endlich Zugriff auf Enterprise G Suite Konten, beginnend mit der Kalender-App. Mit dieser Funktion, die sich jetzt in der Beta-Phase befindet, können Benutzer dem sprachgesteuerten Assistenten über ein Telefon, einen intelligenten Lautsprecher oder einem intelligentes Display Fragen wie „Wie sieht mein Zeitplan heute aus“ stellen, um eine Liste der anstehenden Termine zu sehen und zu hören. Die Benutzer werden auch in der Lage sein, Besprechungen per Sprache einzurichten, abzusagen oder zu verschieben.
In der gesamten Branche sieht man in der Zukunft große Chancen für Sprach- und Assistenten-Integrationen. Der größte Vorteil für Anwender und Unternehmen besteht darin, dass es die Erfahrungen erweitert, wenn man nicht auf ein Gerät starren kann – zum Beispiel beim Gehen oder Fahren. Es bietet auch Verknüpfungen oder „Makros“ für häufig ausgeführte Aufgaben, wie z.B. das Einrichten einer Besprechung.
Neue Features signalisieren eine bevorstehende Verschiebung am Arbeitsplatz. Die Integration von sprachaktivierten Befehlen verändert die Art und Weise, wie Benutzer mit der Technologie umgehen. Dies wird sich noch deutlicher zeigen, wenn Google den Assistant in andere Anwendungen integriert.
Obwohl etwas nuanciert, ist die Botschaft von Google klar: Die Nutzererfahrung verändert sich und wird multimodal. Das ist eine große Veränderung, und es kommen noch mehr. Google erweitert das Nutzererlebnis um Gesten, Bild-/Objekterkennung und Video. Sie hat bereits angekündigt, dass die Bilderkennung z.B. für die Suche eingesetzt werden soll.
Funktionen für Fokussierung, Zusammenarbeit, Produktivität
Einige der neuen Funktionen der G Suite zielen darauf ab, den Anwendern zu helfen, den „Kontextwechsel“ oder die Notwendigkeit, ständig zwischen Apps und Fenstern zu wechseln, zu minimieren. Zu diesem Zweck plant Google, den Team-Chat-Service des Unternehmens G Suite, den Hangouts Chat, in Google Mail zu integrieren.
Die Chat-App erscheint unten links auf dem Gmail-Bildschirm des Benutzers und kann auf Vollbildgröße erweitert werden, und die Benutzer können neue Gespräche und Räume aus Gmail heraus starten. Diese Funktion und die Möglichkeit, externe Teilnehmer in Hangouts Chat-Gespräche einzubinden, werden sich in Kürze in der Beta-Version befinden.
Einbindung von Drittanbietertools in G Suite
Die kommende Beta-Version der G Suite Add-ons ermöglicht es Benutzern, über ein Fenster rechts neben den G Suite-Anwendungen, einschließlich Gmail, Docs, Sheets und Slides, auf Daten von Drittanbieter-Tools wie Salesforce, Evernote, Asana und Box zuzugreifen und damit zu arbeiten. Bisher sind etwa 15 G Suite Add-ons verfügbar.
Wie bei der Integration von G Suite und Hangouts Chat besteht die Idee hinter den G Suite Add-ons darin, zu verhindern, dass Benutzer zwischen Anwendungen wechseln müssen, um Informationen zu finden oder Aufgaben zu verwalten. Google möchte, dass Sie nur einen Ort haben, an dem Sie mit Ihren Kollegen sprechen können, einen Ort, an dem Sie finden, was Sie suchen.
Google Cloud Search erleichtert die Suche
Weitere Ergänzungen der G-Suite sollen auch die Arbeit mit externen Mitarbeitern und Produkten von Drittanbietern erleichtern. Google Cloud Search – der Dienst, mit dem Mitarbeiter in allen G-Suite-Diensten und Unternehmensverzeichnissen suchen können, um Dateien, Informationen und Kontakte schnell zu finden – erhält auch eine Konnektivität von Drittanbietern. Berechtigte Kunden der G Suite können nun über die intelligente Suchfunktion auch außerhalb von Datenquellen wie SAP, Salesforce und sogar Microsoft SharePoint suchen.
Benutzer der G Suite können nun Dateien in Microsoft Office-Formaten wie .docx oder .ppt direkt in Docs, Sheets und Slides bearbeiten, ohne die Dateien zuerst in Google-Formate konvertieren zu müssen, was die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, die Office verwenden, erleichtert.
Und bald werden Benutzer in der Lage sein, Dateien, die in Google Drive gespeichert sind, mit Personen zu teilen und zusammenzuarbeiten, die kein Google-Konto über einen PIN-Code haben. Besucher mit einem PIN-Code können Dokumente, Blätter, Folien, PDF- und Office-Dateien ansehen, kommentieren oder bearbeiten.