Microsoft Kaizala wird weltweit eingeführt und in Teams integriert.

Zwei Jahre nach ihrem Erscheinen ist Microsofts Mobile Messaging-App Kaizala nun für alle Office 365-Benutzer weltweit verfügbar. Microsoft wird die App in den nächsten 12 bis 18 Monaten in seine Team Collaboration Plattform integrieren, sagte das Unternehmen in einem Blog-Post.

Kaizala wurde 2017 für Kunden in Indien eingeführt, wobei die „Pro“-Version anschließend für kommerzielle Office 365-Abonnements in 28 Ländern, darunter Brasilien, Türkei und Indonesien, zur Verfügung gestellt wurde. Die kostenlose Kaizala-App für Android und iOS steht seit dem Start in den USA zum individuellen Download bereit, ist aber nicht im Office 365-Abonnement enthalten.

Seit kurzem ist Kaizala für Office 365-Kunden weltweit in 40 Sprachen und 180 Märkten verfügbar, darunter die USA.

Was ist Microsoft Kaizala?

Kaizala unterstützt Gruppen-SMS sowie Video- und Audioanrufe, ähnlich wie Consumer Messaging-Anwendungen wie WhatsApp und Facebook Messenger. Tatsächlich entstand Kaizala als Projekt innerhalb von Microsoft als Geschäftsalternative zu Consumer Messaging-Anwendungen.

Mit seinem Geschäftsfokus verfügt Kaizala über Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen, die verbraucherorientierte Tools in der Regel nicht bieten. Mit Kaizala werden die Daten im Ruhezustand und während der Übertragung verschlüsselt, und mit dem Kaizala-Management-Portal können Administratoren beispielsweise Gruppen erstellen und verwalten sowie Gruppenrichtlinien definieren.

Dies ist wichtig, da die Verwendung von Consumer-Apps am Arbeitsplatz eine große Herausforderung für große Unternehmen sein kann, die die Kontrolle über sensible Daten behalten wollen. Benutzer benötigen kein Microsoft-Konto, um auf Kaizala zuzugreifen, können sich aber mit ihrer Telefonnummer anmelden. Dieser „Open Directory“-Ansatz erleichtert den Zugang von temporären Mitarbeitern und Vertragspartnern zum Dienst.

Es macht es auch einfach, den Service für “ Fachkräfte und diejenigen Mitarbeiter zu aktivieren, die in der Regel nicht mit einer Firmen-E-Mail oder einem Arbeitsplatzcomputer oder Smartphone ausgestattet sind“. Es geht um eine der wichtigsten Herausforderungen, die die traditionelle Geschäftskommunikation mit sich bringt und die sie daran hindert, den Service auf Mitarbeiter auszudehnen.

Wie Kaizala zu Teams passt

Der breitere Rollout von Kaizala durch Microsoft folgt den jüngsten Aktualisierungen von Teams, Microsofts Collaboration- und Communication-Tool, um Mitarbeiter mit neuen mobilen App-Funktionen zu gewinnen. Kaizala unterscheidet sich von der mobilen Team-App in vielerlei Hinsicht, und es richtet sich eher an Arbeitnehmer und Auftragnehmer.

Kaizala dient als Ergänzung zu Teams und ist gut für Mitarbeiter geeignet, die in Microsoft Active Directory autorisiert sind oder ein Microsoft Account (MSA) haben. Für mehr Flexibilität bei Mitarbeitern, die in Microsoft Active Directory autorisiert sind oder über ein Microsoft Account (MSA) verfügen, ist Teams eine gute Lösung.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Beispiele für Organisationen, die Teams und Kaizala bereits im Tandem einsetzen, darunter mehrere Fluggesellschaften. In diesen Fällen wird das Team für das tägliche Management herangezogen, während Kaizala von Servicemitarbeitern genutzt wird, die beispielsweise Lebensmittel mit ins Flugzeug bringen.

Microsoft sagte in seinem Blogbeitrag, dass es die Kaizala-Fähigkeiten als „integriertes Angebot“ in Microsoft Teams einbringen wird, ein Prozess, der in den nächsten 12 bis 18 Monaten stattfinden wird. Weitere Details zum Integrationsfahrplan werden noch in diesem Quartal bekannt gegeben.

Es gibt definitiv eine Überschneidung mit Teams und Kaizala, die für die Benutzer einige Verwirrung stiften könnte, dass es aber auch unterschiedliche Attribute gibt, die beide Produkte unterscheiden und sie einander ergänzen.

Die Integration von Kaizala in Teams ist sinnvoll, da sie „die Reichweite von Teams in Segmente von Mitarbeitern erweitert, die UC (Unified Communications) und andere Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge bisher nicht abgedeckt haben.

Es bringt deutlich Vorteile, eine einzige Plattform zu haben, die alle Mitarbeitergruppen abdeckt und gleichzeitig die gleichen Sicherheitsstandards und den gleichen Zugang zu Unternehmensressourcen bietet.

Die Schlüsselfrage ist, ob Microsoft ein Collaboration-Tool entwickeln kann, das wirklich alles für alle sein kann. Bislang beweist Microsoft jedoch, dass dies zumindest bis zu einem gewissen Grad möglich ist, indem es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Relevanz für bestimmte Anwendungsfälle und Vertikalen herstellt und gleichzeitig einen horizontalen Reiz behält.“

Die Kaizala-Roadmap – was hat Microsoft vor?

Neben der breiteren Verfügbarkeit von Kaizala wurden auch neue Features angekündigt. Dazu gehören @mentions zum Markieren einzelner Mitglieder in einem Gruppengespräch, Bildannotation und die Möglichkeit, Nachrichten innerhalb einer Stunde nach dem Senden zu löschen. Es gibt auch eine private Chatraumfunktion „Kaizala me“, mit der sich Benutzer Nachrichten wie Besprechungsnotizen oder Erinnerungen schicken können.

Eine Kaizala-Web-App – derzeit in der Vorschau, mit allgemeiner Verfügbarkeit Ende dieses Quartals – ermöglicht es Managern und Administratoren, auf den Chat zuzugreifen und zu suchen, Dokumente und mehr von einem PC oder Laptop aus zu senden.

Zu den neuen Funktionen für das Gruppen- und Datenmanagement gehören ein aktualisiertes Kaizala Management Portal, das jetzt Single-Sign-On für Office 365-Benutzer unterstützt, und eine Datenresidenz in der Region zur Speicherung von Kundendaten.

Weitere Funktionen der Kaizala-Roadmap, die voraussichtlich „in den kommenden Monaten“ auf den Markt kommen werden, sind die Synchronisierung von Azure Active Directory in Kaizala, E-Mail-Einladungen für neue Benutzer und die Möglichkeit, dedizierte Administratoren für die Verwaltung von Kaizala-Richtlinien zuzuweisen.